Tunnel shaped room with vaulted ceiling clad with acoustic plaster

Architektur, die die Norm bricht

Das Victorian Pride Centre in Melbourne, Australien, fügt sich in seine Umgebung ein und fällt doch durch seine kühne, unkonventionelle Architektur auf. Ein einzigartiges Gebäude, sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne. Das Zentrum beherbergt verschiedene Organisationen und Aktivitäten mit dem Ziel, Vielfalt und Inklusion zu feiern und die Kluft zwischen der LGBTQI+-Gemeinschaft und der Öffentlichkeit zu überbrücken. Es ist das erste speziell gebaute Zentrum seiner Art in Australien.

Projekt: Victorian Pride Centre
Ort: Melbourne, Australien
Architekt: Grant Amon Architects and Brearley Architects & Urbanists

Grant Amon Architects gewann zusammen mit Brearley Architects & Urbanists den Auftrag im Rahmen eines öffentlichen Wettbewerbs. Bereits zu Beginn des Projekts wurden die örtliche Gemeinde und die vorgesehenen Nutzer in die Entwicklung des Zentrums einbezogen.

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Ziel war es, eine Architektur ohne Barrieren und Grenzen zu schaffen, die auch auf gesellschaftlicher Ebene zu Zusammengehörigkeit und gegenseitigem Verständnis beitragen kann.

Architect Grant Amon, Grant Amon Architects

"Das Ziel war es, eine Architektur ohne Barrieren und Schwellen zu schaffen, die auch auf gesellschaftlicher Ebene zu Zusammengehörigkeit und Verständnis beitragen kann", sagt Grant Amon.

Das Victorian Pride Centre ist ein robustes Gebäude, das hauptsächlich aus Beton besteht und eine starke und schützende Hülle bildet. Barrierefreiheit kennzeichnet das Victorian Pride Centre von der Außenansicht her. Durch große Glasflächen zur Straße hin öffnet sich das Gebäude auf eine einladende Weise. Im Inneren fühlt man sich umschlossen und sicher. Ein beeindruckendes, 18m hohes, eiförmiges Mittelstück rahmt das Treppenhaus des Atriums ein und verstärkt den Eindruck, willkommen zu sein, indem es alle Verkehrswege innerhalb des Komplexes miteinander verbindet.

Gewölbedecke mit Akustikputz
Nahaufnahme eines Gewölbes mit Akustikputz
Eiförmiges Herzstück im Victorian Pride Centre

Ein Gebäude, das vom Boden bis zur Decke aus Beton besteht, ist eine Herausforderung und stellt hohe Anforderungen an akustische Lösungen. Die Akustik war eine wichtige Herausforderung, die auf verschiedene Weise angegangen wurde. Die Architekten haben eine Infrastruktur aus Tunneln oder konzeptionellen Röhren geschaffen, die das Gebäude durchziehen und die verschiedenen Teile miteinander verbinden. Zusätzlich zu den herkömmlichen Schallabsorbern in der Decke und an den Wänden wurde also ein schallabsorbierendes Produkt benötigt, das so geformt werden kann, dass es in den gewölbten Bereichen der Tunnel funktioniert.

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Fade war das einzige Produkt, das unsere Anforderungen sowohl in Bezug auf das Aussehen als auch auf den Klang erfüllen konnte. Die Flexibilität des Akustikputzes ermöglicht eine größere Gestaltungsfreiheit in der Architektur.

Architekt Grant Amon, Grant Amon Architects

Der Akustikplaner stellte Ecophon Fade™ vor, und es erwies sich als eine sehr erfolgreiche Wahl. Das 25 mm dicke Akustikputzsystem bildet die Abdeckung der vorgeformten Gewölbedecken und vollendet die beeindruckenden röhrenförmigen Gewölbe. In der Galerie geht die Deckenkonstruktion nahtlos in die gebogenen Wände über, die mit einem haltbareren Putzmaterial verkleidet sind, das es ermöglicht, die Wände für verschiedene Zwecke und die Ausstellung von Kunst zu nutzen.

"Fade war tatsächlich das einzige Produkt, das unsere Anforderungen sowohl in Bezug auf das Aussehen als auch auf den Klang erfüllen konnte. Die Flexibilität des Akustikputzes ermöglicht eine größere Ausdrucksfreiheit in der Architektur", sagt Grant Amon.

Der rohe, industrielle Eindruck wird durch Materialien wie Holz und einige farbige Fliesen in den Aufenthaltsbereichen gemildert. Insgesamt wurde jedoch nicht so viel Farbe verwendet. Wer eine Explosion von Regenbogenfarben erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein. Es wurde den Nutzern und ihren Aktivitäten überlassen, sich auszudrücken und dem Gebäude Farbe zu verleihen.

Bei der Entwicklung des Victorian Pride Centre haben sich die Architekten mit dem Thema "Bau des Unvollendeten" beschäftigt. Eine vielschichtige Erfahrung, die immer wieder neu geschaffen wird, so wie auch der Kampf um Gleichberechtigung, Freiheit und Gemeinschaft weitergeht.