City of Glasgow College

Projekt: City of Glasgow College Riverside Campus

Land/Ort: UK / Glasgow

Architekt: Michael Laird and Reich & Hall Ltd

Generalunternehmer: Sir Robert McAlpine

Trockenbauer: Roskel Contracts

Fotos: Sally Jubb Photography

Projektgröße: Solo Baffle 500 m², Akusto Wall 6000 m²

Gute Raumakustik ist für Bildungsstätten extrem wichtig

Das City of Glasgow College - Riverside Campus ist ein umfangreiches Hochschulbauprojekt für 2.000 Studenten mit einem Finanzierungsvolumen von 66 Mio. Pfund und Teil eines Bauvorhabens von insgesamt 228 Mio. Pfund, bei dem elf veralteten Gebäude durch Neubauten ersetzt werden, die das Stadtbild von Glasgow nachhaltig verändern. Der City Centre Campus, der die Verbindung zum Stadtteil Riverside herstellt, wurde im August 2016 fertiggestellt.

Viele profilierte Architekten und Bauunternehmen waren an dem Gemeinschaftsprojekt beteiligt. Dazu zählten auch die Architekten Michael Laird und Reich & Hall sowie maßgeblich das Bauunternehmen McAlpine. Don Oeters von Arup Acoustics war als Gastexperte eingebunden. Er war außerdem an der Aktualisierung der BB93-Richtlinie ‘Akustische Gestaltung von Schulen’ beteiligt, die vom DfES (Department for Education Scotland) im Februar 2015 veröffentlicht wurde. Luke Robertson, Projektakustiker des Glasgower Büros von Arup wirkte ebenfalls bei diesem Großprojekt mit.

“Für ein effektives akustisches Design waren genau vorausberechnete Nachhallzeiten für die extrem große Zahl von Lehrräumen ausschlaggebend. Arup Acoustics ging nach den folgenden Schritten vor, um die Ziele zu erreichen: Vergleich der Ergebnisse mehrfacher Berechnungsverfahren, um Planungssicherheit zu erhalten; Einbeziehung von Absorptionskoeffizienten aus Arups umfangreicher Datensammlung von Labor- und Praxisuntersuchungen sowie die Anwendung von Ecophon-Daten; Ermittlung der optimalen Positionierung von Deckensegeln und Wandabsorber durch Vortests in Modellräumen, um die bestmögliche Wirksamkeit der Absorption zu erreichen und die Berechnungen zu bestätigen. Die Vorausberechnungen und die Messergebnisse lagen sehr eng beieinander, was zu einem erfolgreichen akustischen Design und zu großer Zufriedenheit bei Ausführenden und Kunden führte,” sagt Luke Robertson.

Obwohl die BB93-Richtlinien in Schottland, nicht wie in England und Wales bindend sind, wurden sie umgesetzt und eingehalten. Don Oeters erläutert die Neuerungen der Überarbeitung der Richtlinien, die für das akustische Design angewandt wurden und von denen einige von ihm selbst geschrieben wurden:

“Die Kriterien für die Schalldämmung und die Kontrolle von Umgebungsgeräuschen und Geräuschpegeln entsprechen der BB93-Richtlinie von 2003. Die Überarbeitung von 2015 befasst sich mit Erfüllungsregeln, welche die Belüftung von Klassenräumen sowie die Geräuschabsorptionswerte bei Sporthallen und Trainingsräumen betreffen. Dort finden sich jetzt festgelegte Kriterien für abweichende Leistungsstandards und renovierte Räumlichkeiten. Weitere Änderungen beziehen sich auf die Einführung verbindlicher Grenzwerte für Geräte wie Projektoren oder Abzugseinrichtungen, die in der Online-Publikation der Association of Noise Consultants “Akustik in Schulen” detailliert beschrieben worden sind. In Bezug auf die Gleichstellungsrichtlinien berücksichtigen die neuen Standards nun auch Bedürfnisse von Studenten mit Sprach- und Kommunikationsproblemen.”

Tausende von Ecophon Baffeln  wurden bei diesem Projekt für den akustischen und thermalen Ausbau verwendet. Der fantastisch gelungene Campus hat bereits einige Preise gewonnen, darunter den RICS Award (Design durch Innovation). Die letzte Auszeichnung erhielten die Architekten am 25. Mai mit dem Scottish Design Award für die besten öffentlichen Gebäude und dem Architectural Grand Prix. 

Building Bulletin 93 (BB93)

Der BB93-Standard definiert die Nachhallzeiten für neu gebaute und renovierte Klassenräume in Grundschulen und Lerneinrichtungen.

Schottland verfügt über keine eigenen gesetzlichen Richtwerte und orientiert sich daher am Leistungsstandard der englischen und walisischen Gebäude-Richtlinien 93.